Stelen “des „Wegs der Erinnerung"


Entwurf der Stelen des „Wegs der Erinnerung“

Die Seiten der Stele

Text Tafel 1
Die Flutkatastrophe vom 14./15. Juli 2021 Am 14. Juli 2021 entfachte das Tiefdruckgebiet „Bernd“ einen zwölfstündigen, kompakten Dauerregen in der Eifel und im Ahrtal. Bäche und Nebenflüsse der Ahr verwandelten sich in Sturzbäche, die Hangrutsche verursachten und Ortsteile überfluteten. Die Ahr stieg in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli je nach Breite des Tals fünf bis zehn Meter. Sie riss Bäume, Autos, Wohnwagen und Häuser mit sich. Im Ahrtal starben mindestens 136 Menschen in den Fluten, weitere starben an den Spätfolgen der Flut, die Traumata wirken lange nach. Das Hochwasser zerstörte zahlreiche Straßen, 69 Brücken, 14 Schulen und 9 Kitas, 20 Kilometer Schienen der Ahrtalbahn und über 9.000 Gebäude und landwirtschaftliche Betriebe.
120 Wörter, 772 Zeichen


Text Tafel 2
SolidAHRität
Mit der Flut hatten viele alles verloren. Die Menschen waren verzweifelt, fassungslos und traumatisiert. Dennoch war klar: „Aufgeben ist keine Option“. Durch den Zusammenhalt innerhalb der Bevölkerung, nachbarschaftliche Unterstützung und den raschen Aufbau von Krisenstäben halfen die Betroffenen sich selbst. Feuerwehren, Ortsvorsteher/innen, Ortsbürgermeister/innen und Bürgermeister/innen, Hilfsorganisationen, Bundeswehr und Blaulichtfamilien aus dem Ahrtal und anderen Regionen leisteten Herausragendes. Auf die Flut folgte eine Welle von Helfenden aus ganz Deutschland und Nachbarländern. Sie räumten auf, halfen beim Wiederaufbau und gaben Zuversicht. Spenden und Hilfen überstiegen das Vorstellungsvermögen der Menschen im Ahrtal. Es entstanden Freundschaften und Liebesbeziehungen. Helfende und Betroffene entdeckten die Bedeutung von Gemeinschaft und Mitmenschlichkeit. Es bildete sich die Meinung, es sei etwas gesellschaftlich Großes gewachsen, das auch die Politik übernehmen solle.
131 Wörter, 141 Zeichen mit Gendern

Text Tafel 3
Historische Hochwasser im Ahrtal
Hochwasser gab es im Ahrtal seit der ersten Besiedlung. Konkrete Erwähnungen gehen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Am 30. Mai 1601 ereignete sich ein Hochwasser, das weit über Bekanntes hinausging. In Antweiler ertranken neun Personen und 16 Gebäude wurden zerstört. Das größte und folgenschwerste Hochwasser in historischer Zeit erlebte das Ahrtal am 21. Juli 1804. Trierbach, Adenauerbach und Kesselinger Bach schwollen an. Kurz darauf wütete eine furchtbare Flut entlang der gesamten Ahr. 63 Menschen starben in den Fluten, 129 Wohnhäuser, 30 Brücken und 18 Mühlen wurden zerstört. Am 12./13. Juni 1910 überflutete der Adenauerbach Adenau. Im Ahrtal führte das Hochwasser zur Katastrophe. 52 Menschen starben, einfache Behausungen, Brücken und Baumaterial für die Eisenbahnstrecke wurden mitgerissen.
120 Wörter, 832 Zeichen

  • „Wege der Erinnerung“